Barrieren im Alltag: Reaktion der Kreisbehindertenbeauftragten zum schweren Unfall in Grünhof am Donnerstag, 26.09.24
Bei einem Unfall in Grünhof am Donnerstag, 26.09.2024 verunglückte ein 77-Jähriger schwer mit seinem Krankenfahrstuhl, weil er einer Mülltonne, die auf dem Gehweg abgestellt wurde, ausweichen musste.
Grundstücksbesitzer haben in den meisten Gemeinden des Kreises Herzogtum Lauenburg keine andere Wahl als die Abfallbehälter zum Leerungstermin auf dem Gehweg abzustellen. Zwar werden moderne Gehwege in der Regel mit Breiten ab 2 Metern gebaut um einen bequemen Begegnungsverkehr zu ermöglichen. Bestandswege sind aber in der Regel deutlich schmaler und kommen über eine Breite von 1,50 Meter selten hinaus.
Die Kreisbehindertenbeauftragten Kirsten Vidal und Siegfried Betge bitten daher alle Grundstücksbesitzer, abzuholende Mülltonnen so platzsparend wie möglich zur Abholung aufzustellen, bestenfalls auf dem eigenen Grundstück, sowie die Tonnen nach der Leerung auch möglichst schnell wieder vom Gehweg zu entfernen. Gerade bei engen Gehwegen kommt es für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer manchmal auf wenige Zentimeter an.
Siegfried Betge: „Wer auf einem schmalen Gehweg eine ungünstig platzierte Tonne sieht, kann sie im Interesse von gehbehinderten Menschen oder Personen mit Kinderwagen, gerne ein Stückchen zur Seite bewegen. Das mache ich auf meinen Spaziergängen durch Lauenburg auch immer so. Das wird in anderen Kommunen nicht anders sein. Mir geht es vor allem darum, Menschen auf dieses Thema aufmerksam zu machen und für Rücksicht zu werben. Die meisten wissen das aber auch und stellen ihre Tonnen möglichst an den Rand.“
Mit der für die Abholung zuständigen Abfallwirtschaft Südholstein – AWSH haben die beiden ebenfalls Kontakt aufgenommen, um auch bei Mitarbeitenden für Verständnis zu werben, die Tonnen nach der Leerung möglichst platzsparend wieder zurückzustellen. Die AWSH hat zugesichert, ihre Mitarbeitenden regelmäßig für dieses Thema zu sensibilisieren.