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Datum: 17.09.2021

Tage der Industriekultur am Wasser

Auswahl aus dem Programm im Herzogtum Lauenburg

25. und 26. September 2021

Auch im Kreis Lauenburg gibt es wieder viel zu entdecken. Neu dabei ist die Dückerschleuse Witzeeze. Die Dückerschleuse, nur wenige Meter von Mecklenburg entfernt, gehört zu den seltenen erhaltenen Stauschleusen. Hier wurde das Wasser mit nur einem Torpaar über mehrere Tage gestaut, ehe die Prähme fahren konnten. Vor Ort wird das Prinzip der hotoppschen Schleusen erläutert und die geführten Wanderungen gehen zur Dückerschleuse von 1798 am Stecknitz-Delvenaukanal.

In Geesthacht ist eine ganze Eisbrecherflotte stationiert. Der älteste Eisbrecher stammt aus dem Jahr 1949. Einer dieser kleinen Kraftprotze mit raffinierter Technik kann am Samstag, 25. September am Bauhof Geesthacht besichtigt werden. Große Teile der Stadt Geesthacht haben einst zu zwei riesigen Sprengstofffabriken gehört. Trotz zahlreicher Zerstörungen blieben viele Relikte erhalten, die es an diesem Wochenende bei Führungen zu erkunden gilt. Am 25. September laden der Bürgermeister und Helmut Knust zu einer Stadtführung ein, rund um „Spannende Geschichten zur Entstehung des Menzer-Werft-Platzes und der damaligen Nutzung“. Ebenfalls am Samstag, 25. September, geht es bei einem Spaziergang auf den Spuren Alfred Nobels – der in Geesthacht 1865 die erste Dynamitfabrik der Welt gründete. Wie sich die Pulverfabrik entwickelte, zeigt der historische Spaziergang “Deutsches Pulver für die Welt“, am Sonntag, 26. September. Wer alles lieber von der Wasserseite aus sieht, lässt sich mit der Stadtbarkasse »Piep« elbaufwärts, Richtung Pumpspeicherwerk und zurück, shippern.

Das Kernkraftwerk Krümmel war 1984, bei Inbetriebnahme, der stärkste Siedewasserreaktor der Welt. Wegen des Kühlwasserbedarfs hat das östlich des Pumpspeicherkraftwerkes Geesthacht gelegene Kernkraftwerk einst von der Lage an der Elbe profitiert. Am Samstag, 25. September werden drei Spaziergänge und Vorträge zur Stilllegung im Jahr 2011 und zum Rückbau angeboten. Die besondere Industriegeschichte der Stadt – heute ist Geesthacht der größte Energiestandort in Norddeutschland – ist im Geesthacht-Museum anschaulich dokumentiert.

Am Samstag, 25. September geht es um 14:00 Uhr vom Museum zu einem 3stündigen „Fotowalk zur Industriekultur der Stadt“. Bringen Sie ihre Kamera mit und halten Sie ihre eigenen Augenblicke fest. In Lauenburg lohnt ein Besuch des Elbschifffahrtsmuseum. Die Dauerausstellung informiert über Arbeits- und Lebensbedingungen beim Schiffbau und in der Schifffahrt in den letzten Jahrhunderten. Darüber hinaus befindet sich im Gewölbekeller die „Schatzkammer der Schiffsantriebe“, eine deutschlandweit einmalige Sammlung von Dampfmaschinen und Dieselmotoren unterschiedlichster Bauarten. Über das gesamte Wochenende steht ein Museumsführer vor Ort für Fragen und Führungen bereit. Nach längerer Pause ist wieder der Raddampfer »Kaiser Wilhelm« dabei.

Am Samstag werden Schlemmerfahrten nach Bleckede angeboten und am Sonntag, Rundfahrten mit Lauenburg als Ausgangs- und Endpunkt. Von den einst vielen Werften an der Oberelbe gibt es nur noch wenige Betriebe. Einer davon ist die Hitzler-Werft, ihr gelang es das Geschäft immer wieder mit Innovationen voranzutreiben. Wie solche Innovationen aussahen und -sehen erläutert ein Führer in dem Sonderausstellungsraum „Schiffbau“. Bei Interesse werden auch Führungen angeboten. Das Wasser- und Dieselmotorenkraftwerk aus den 1920er-Jahren zählt immer noch zu den nahezu unbekannten Attraktionen in Lauenburg. Es besticht durch seine Industrieästhetik und seine vier funktionstüchtigen Motoren. Gleich nebenan befindet sich die Palmschleuse, die an der alten Salzroute lieg und die älteste Kammerschleuse Europas ist. Sie liegt an einem bedeutenden Wasserweg des Mittelalters, dem Stecknitzkanal. Bis zu 12 Kähne konnte die Schleuse aufnehmen. Das ganz Wochenende werden fachkundige Führungen durch das, nur für dieses Wochenende, geöffnete Kraftwerk und zur Palmschleuse, angeboten.

Die „Tage der Industriekultur am Wasser“ werden alle zwei Jahre von der Metropolregion Hamburg organisiert. Die Metropolregion Hamburg ist Mitglied im Europäischen Netzwerk der Industriekulturrouten ERIH (European Route of Industrial Heritage).