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Datum: 15.06.2012

Vertrag zu Ausgleichsmaßnahmen geschlossen

Der Kreis Herzogtum Lauenburg, die Gemeinde Elmenhorst und die Firma juwi Solar GmbH haben nunmehr einen Vertrag zur Umsetzung der erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen geschlossen.


 
Für die rund 60 Hektar große Freifeld-Photovoltaikanlage, die die Firma juwi Solar GmbH auf dem ehemaligen Standortübungsplatz Lanken errichtet, sind Ausgleichsflächen von fast 70 Hektar erforderlich.
 
„Der Bau der Freifeld-Photovoltaikanlage und die gewerbsmäßige Nutzung der Flächen stellen einen Eingriff in die bestehende Naturlandschaft dar. Sowohl Bundes- als auch Landesgesetze sehen vor, dass dafür ein hochwertiger Ausgleich zu schaffen ist. Der Ausgleich erfolgt auf verschiedenen Flächen in Elmenhorst, Breitenfelde, Niendorf/Stecknitz und Niendorf bei Berkenthin, die alle – bis auf eine kleine Fläche - im Eigentum des Kreises sind. Konkret sind nach dem grünordnerischen Begleitplan zum geltenden Bebauungsplan rund 36 Hektar Offenlandbiotope und rund 33,7 Hektar Neuwaldflächen, teilweise in Form von Sukzession, zu schaffen“, erläuterte Landrat Gerd Krämer.
 
Sein Unverständnis äußerte Krämer zu einigen kritischen Leserbriefen. „Bereits im Februar 2009 hat die untere Forstbehörde die Waldumwandlung auf der fraglichen Fläche im Rahmen des Aufstellungsverfahrens des Bebauungsplanes in seiner ursprünglichen Fassung genehmigt. Zu diesem Zeitpunkt war von einer Freifeld-Photovoltaikanlage noch gar nicht die Rede. Es war von Anfang an verabredet worden, dass der Kreis selbst die Ausgleichsmaßnahmen für den Vorhabensträger umsetzen werde. Ein Telefonat mit meiner Pressestelle hätte von vornherein für mehr Sachlichkeit gesorgt“, so Krämer.
 
Der Landrat betonte, dass neben den bereits genannten Ausgleichmaßnahmen weitere Verbesserungen für Natur und Umwelt vereinbart wurden. Die bereits im Jahr 2005 entstandene halboffene Weidelandschaft auf einer Fläche von rund 90 ha im westlichen Bereich des ehemaligen Standortübungsplatzes ist zum Teil ebenfalls Bestandteil der Ausgleichsmaßnahmen.
Weiter sind durch den Vertrag die Voraussetzungen geschaffen worden, mehrere grünordnerische Einzelmaßnahmen in Lanken umzusetzen:

  • ökologische Aufwertung der westlich des Gewerbegebietes angrenzenden Waldbestände einschl. Herrichtung der verbleibenden Munitionsbunker für Fledermäuse und extensive Pflege der westlich vorgelagerten Wiesenflächen. Insgesamt werden 22 Bunker der ehemaligen Munitionsniederlage, davon 16 Stück als Winterquartier für die Fledermäuse und sechs Stück zu Höhlen- und Felsbiotopen für Kleinsäuger und Amphibien, hergerichtet,
  • Entsiegelung der asphaltierten Zufahrtswege bei den Bunkern,
  • Umbau der bei den Bunkern vorhandenen Fichtenbestände in naturnähere Bestände,
  • extensive Entwicklung einer dem Wald nach Westen vorgelagerten Wiese,
  • Anlage von zwei Klein- bzw. Laichgewässern in der halboffenen Weidelandschaft.

Umgesetzt werden die Ausgleichsmaßnahmen ab dem Jahr 2012. Begonnen wird mit Einzelmaßnahmen und den Offenlandbiotopen in Breitenfelde. Im Jahr 2014 schließt sich die Neuwaldbildung – nach Ablauf der dann auslaufenden landwirtschaftlichen Pachtverträge - an. „Ich glaube, dieses Gesamtpaket kann sich sehen lassen. Und die Kosten für die Ausgleichsmaßnahmen in Höhe von rd. 2,1 Mio. € trägt die juwi Solar GmbH als Vorhabensträger“, so Krämer abschließend.
 
Begleitet wird die Umsetzung der Ausgleichsmaßnahmen vom Leiter des Fachdienstes Verwaltung, Steuerung und Liegenschaften Norbert Hammann und seinem Mitarbeiter Markus Naths.