Schulen im Aufbruch - Schule neu denken

Die Schulen des Kreises Herzogtum Lauenburg haben sich in den vergangenen Jahren auf den Weg gemacht die Bildungslandschaft zu verändern. Mit zwei Veranstaltungen in Zusammenarbeit zwischen Schulamt des Kreises Herzogtum Lauenburg unter der Leitung von Frau Schulrätin Katrin Thomas, der Jugendhilfe des Kreises, der Gemeinschaftsschule Lauenburgische Seen und der Gemeinschaftsschule Mölln wurde eine Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen, die den Schulen Gelegenheit bietet, gelungene Beispiele von Schulentwicklung zu präsentieren.

Eröffnet wurde diese Reihe am Mittwoch, 07.10.2015 in der Gemeinschaftsschule Lauenburgische Seen mit einem Vortrag von Frau Magret Rasfeld begleitet von zwei Schülern aus dem 9. Jahrgang ihrer Schule. Frau Rasfeld gilt derzeit als die führende Bildungsinnovatorin in Deutschland. Sie berät als eine der Kernexperten die Bundeskanzlerin im Zukunftsdialog und leitet die Evangelische Gemeinschaftsschule Schule Berlin Zentrum. In ihrem Vortrag machte Frau Rasfeld deutlich, dass es in unserem Land immer mehr Schulen gibt, die erkannt haben, dass Schule sich entwickeln muss, wenn sich unsere Lebens- und Berufswelt so rasant schnell verändert. Die Schülerinnen und Schüler von heute sollen ihre Potenziale kennen und stärken, sie müssen lernen bewusst und selbstständig zu arbeiten sowie Verantwortung für ihr eigenes Handeln übernehmen. Dazu brauchen sie Lerninhalte, die sie begeistern, die ihnen sinnvoll erscheinen und die sie in Zusammenhang mit ihrer Lebenswelt herausfordern. Daher hat ihre Schule auch das Schulfach „Herausforderung“ eingeführt. Ausgesprochen beeindruckend war hierzu der Bericht des Schülers Francis, der den erstaunten Pädagogen vorstellte, wie er mit drei weiteren Jungen drei Wochen lang mit 150 Euro eine Wandertour durch Schweden mit vielen Abenteuern selbstständig gemeistert hat.

Am zweiten Tag der Veranstaltung trafen sich etwa 200 Vertreter vieler Schulen aus dem Kreis an der Gemeinschaftsschule Mölln zu einem Austauschforum unter dem Motto „Schülerinnen und Schüler übernehmen Verantwortung“. Nach einer Bodyperkussion, die die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7a vorstellten und dann dem Publikum beibrachten, wurden die Gäste vom Schulleiter Dr. Volker Schmidt und der Schulrätin Frau Katrin Thomas begrüßt. In einem Grußwort hob der Kreispräsident Herr Meinhard Füllner hervor, wie wichtig es für die Schülerinnen und Schüler heute sei, wenn sich die Schulen anstiften lassen neu und gerne auch quer zu denken.

Im Rahmen einer „Bildungsbörse“ waren dann 17 verschiedene Angebote von neun Schulen des Kreises zu sehen. So wurden Beispiele zum eigenverantwortlichen Arbeiten im Deutschunterricht und im inklusiven Unterricht mit Schülerbeteiligung demonstriert, das Engagement von Schülern im Ehrenamt präsentiert und viele Modelle der Mitarbeit von Schülerinnen und Schülern im Rahmen der Mitbestimmung in den schulischen Entscheidungsprozessen vorgestellt. Auch die Schulsozialarbeit verschiedener Schulen stellten ihre Arbeitsschwerpunkte wie „Schüler helfen Schülern“ oder „Klassensprechertraining“ vor.

Es wurde an diesem Nachmittag, der bestimmt war von gegenseitigem Austausch und Lernen, anschaulich und eindrucksvoll deutlich, wie Schülerinnen und Schüler eigenverantwortlich mitbestimmen und lernen können.