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Datum: 23.09.2014

Regionale Teilhabeplanung vorgestellt

Dr. Michael Riederer, Leiter des Fachdienstes Eingliederungs- und Gesundheitshilfe der Kreisverwaltung hat heute, 23.09.2014, gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Selbsthilfe und Leistungserbringern der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung die Handlungsempfehlungen der regionalen Teilhabeplanung im Kreis Herzogtum Lauenburg vorgestellt.

„Der vorliegende Bericht „Regionale Teilhabeplanung“ stellt eine breite Erfassung der derzeitigen Teilhabemöglichkeiten für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen und in verschiedenen Lebensbereichen in unserem Kreis dar“, so Riederer bei der Vorstellung des Berichtes, „dieser Bericht zeigt manche positiven Ansätze, mehr aber die große Herausforderung für die Zukunft auf. Angesichts der begrenzten Haushaltsmittel, die in den nächsten Jahren zur Verfügung stehen, können keine großen Versprechungen gemacht werden. Es geht vielmehr um viele kleine Schritte und einen fortwährenden Bewusstseinsprozess in der Gesellschaft, um auch die Barrieren in den Köpfen abzubauen. Dazu hat auch schon der breite Beteiligungsprozess bei der „Regionalen Teilhabeplanung“ beigetragen.“

Dr. Michael Riederer bedankte sich bei allen, die an der Erstellung des Berichtes mitgewirkt haben. „Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit bei allen bedanken, die sich in den Redaktionsgruppen engagiert und zu der Entstehung beigetragen haben. Besonders beeindruckt mich die erfolgreiche Zusammenarbeit von Menschen mit Behinderung und Mitarbeitenden von Einrichtungen und der Kreisverwaltung.“

Die regionale Teilhabeplanung für den Kreis Herzogtum Lauenburg erfolgte im Zeitraum September 2011 bis August 2014. „Ausgangspunkt waren Fragen und Wünsche nach einem „Kreisbehindertenplan“ von Leistungserbringern, wie beispielsweise Herrn Hans-Joachim Grätsch, Geschäftsführer des Lenenshilfewerks, in den jährlichen Gesprächen mit dem Landrat, die entsprechend aufgegriffen wurden. Anders als die individuelle Teilhabeplanung (Hilfeplanung), die bei dem einzelnen Menschen mit Behinderung ansetzt, richtet die Regionale Teilhabeplanung ihren Blick darauf, inwieweit die Gesellschaft in einer Region, hier den Kreis Herzogtum Lauenburg, insgesamt gegenüber Menschen mit Behinderung so aufgestellt ist, dass Barrieren möglichst abgebaut sind bzw. werden und eine weitgehende selbstverständliche Teilhabe für Menschen mit Behinderung möglich ist“, so Dr. Michael Riederer.

Wie Riederer weiter ausführte, wurden in den fünf wesentlichen Bereichen Barrierefreiheit im öffentlichen Leben, Bildung (vorschulisch, schulisch und nachschulisch), Arbeit, Wohnen sowie Freizeit und Kultur jeweils Bestandserhebungen vorgenommen, die allerdings keinen Anspruch auf einen wissenschaftliche Standard erheben, aber bei aller Begrenzung auch durch den zum Teil geringen Rücklauf doch ein deutliches Schlaglicht auf die aktuelle Situation werfen mit einem fortgesetzten Handlungsbedarf. „Es ergeben sich eine Reihe von Handlungsansätzen, die

nicht alle in die Zuständigkeit des Kreises fallen, teilweise mit finanziellen Konsequenzen einhergehen, aber auf jeden Fall eine veränderte Einstellung und Haltung zu Menschen mit Behinderung erfordern.“

„Für die Arbeit standen leider nur sehr begrenzt zusätzliche finanzielle und personelle Ressourcen zur Verfügung. Die in ihrem Umfang zu Beginn nicht absehbare Arbeitsmenge hat viele Beteiligte, die dies alles neben ihren üblichen weiterhin anfallenden Aufgaben wahrnahmen, an die Grenzen des Machbaren und darüber hinaus geführt. Nur der gemeinsame Wille, das Projekt zu Ende zu führen, hat alle Beteiligten motiviert trotzdem weiterzuarbeiten“, betonte Riederer.

Bei der Erstellung des Berichtes hatten alle Beteiligten im Auge, dass der Bericht selbst möglichst barrierefrei vermittelt wird. Dies drückt sich auch in Schriftgröße und Farbgestaltung aus. Außerdem wurde eine Version in leichter Sprache erstellt. Beide Berichte sind auch im Internet unter www.kreis-rz.de/Teilhabe abrufbar.

Die regionale Teilhabeplanung wird heute um 17.00 Uhr den Mitglieder der Ausschüsse für Soziales, Bildung und Kultur sowie für Energie, Umwelt und Regionales vorgestellt, die in einer gemeinsamen Sitzung im Haus der Sozialen Dienste in Mölln tagen werden, mit breiter Beteiligung von Vertretern der .Leistungserbringer und aus der Selbsthilfe.