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Datum: 26.08.2015

Neues Blockheizkraftwerk im Kreishaus - ein weiterer Beitrag zur Energiewende

Seit Dezember 2014 beheizt ein neues Blockheizkraftwerk (BHKW) im Keller des Kreishauses Barlachstraße 2 in Ratzeburg das Kreisverwaltungsgebäude und zwei weitere benachbarte Gebäude. Darüber hinaus erzeugt es gemeinsam mit der auf dem Dach installierten Photovoltaikanlage Strom für die 225 Büroräume in den drei Häusern.

„Das rund 250.000 € teure Blockheizkraftwerk ist ein weiterer Beitrag des Kreises Herzogtum Lauenburg zur Energiewende“, so Landrat Dr. Mager. „Das mit Erdgas betriebene Blockheizkraftwerk ersetzt nicht nur den mehr als 36 Jahre alten Notstromdieselmotor des Kreishauses sondern ergänzt auch die bisherigen Heizkessel. Damit wird der jährliche Heizwärmebedarf von 1,3 Millionen Kilowattstunden in den drei benachbarten Verwaltungsgebäuden zu 60 Prozent von dem neuen Aggregat gedeckt.“

Der Motor des Kraftwerks wird mit Erdgas betrieben. Über einen Generator wird Strom erzeugt, die dabei entstehende Abwärme wird für die Heizung genutzt. „In der ersten Jahreshälfte lief das Kraftwerk bereits 3.900 Stunden“, ergänzt Frank Nossol, Energiemanager in der Kreisverwaltung, „ab 5.000 Stunden im Jahr rechnet sich die Anschaffung des Blockheizkraftwerkes für die Kreisverwaltung.“

„Das BHKW verfügt über eine thermische Leistung von 212 kW und eine elektrische Leistung von 140 kW. „Hier erwarten wir eine Jahreswärmeerzeugung von 750.000 kWh und einen Jahresstromertrag von ca. 500.000 kWh. Rechnerisch erzeugen das BHKW und die Photovoltaikanlage mehr Strom als wir in den drei Verwaltungsgebäuden verbrauchen. Rein bilanziell gesehen ist das Kreishaus damit "stromautark". In der Praxis müssen wir natürlich im Sommer, wenn keine Heizung benötigt wird, noch Strom hinzu kaufen, da die Photovoltaik-Anlage den Strombedarf des Hauses allein nicht decken kann“, stellte der Energiemanager klar, „im Gegenzug werde aber der Überschuss während der Heizperiode in das Stromnetz der Vereinigten Stadtwerke eingespeist.“ Die Anlage amortisiert sich nach der Aussage Nossols in knapp vier Jahren.

Für diese innovative Anlage wurde der Kreis Herzogtum Lauenburg im Juni bei der Energieolympiade 2015 der Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein (EKSH) in der Kategorie „Große technische Maßnahme“ mit einem Geldpreis von 10.000 € ausgezeichnet. Das Geld soll aber nicht nur im Haushalt des Kreises vereinnahmt werden. „Ich werde der Politik vorschlagen, das Preisgeld für weitere innovative Projekte im Sinne der Energiewende zu verwenden. Konkret sollen Ladestationen für die Elektromobilität an den Kreisliegenschaften in Ratzeburg, Barlachstraße, dem Kreisgesundheitsamt in Geesthacht, Otto-Brügmann-Straße und beim Fachdienst Straßenverkehr in Elmenhorst-Lanken verwendet werden“, so Landrat Christoph Mager.

Mit der diesjährigen Auszeichnung setzt sich eine längere Tradition fort. So wurde der Kreis Herzogtum Lauenburg im Rahmen der jährlichen Energieolympiade wiederholt für seine Projekte ausgezeichnet:

2009:
Heizkesselerneuerung, Einbau eines Stromverbrauchscontrollings und Vernetzung der Regelungstechnik im Kreishaus – jährliche Energieeinsparung 384.000,00 kWh (entspricht 14,7%, CO2-Einsparung 110 Tonnen);

2011:
Umrüstung der Tiefgaragenbeleuchtung im Kreishaus auf LED-Technik - jährliche Energieeinsparung 23.600 kWh (entspricht 66% CO2-Einsparung 20,3 Tonnen);

2012:
Installation einer Photovoltaikanlage zur Eigenversorgung Berufsschulzentrum Mölln - jährliche Energieeinsparung 32.000 kWh (entspricht 8%, CO2-Einsparung 8 Tonnen).

Außerdem beteiligt sich der Kreis Herzogtum Lauenburg seit 2010 regelmäßig am Gebäude-Benchmarking. In diesem Wettbewerb werden die Energiekennwerte öffentlicher Gebäude verschiedener Kommunen verglichen.