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Kreis, Ratzeburg und Mölln werten ÖPNV ab Sonntag deutlich auf

Der Kreis Herzogtum Lauenburg hat heute zusammen mit den Städten Ratzeburg und Mölln einen neuen Verkehrsvertrag mit der Ratzeburg-Möllner Verkehrsbetriebe GmbH geschlossen. Der auf 10 Jahre geschlossene Vertrag beinhaltet Verbesserungen sowohl im regionalen und überregionalen Verkehr als auch im innerörtlichen Stadtverkehr in Mölln und Ratzeburg. 

So wird es ab Sonntag eine Fahrtenerhöhung der Linie 8700 Ratzeburg-Mölln-Hamburg-Wandsbek von bisher vier Fahrtenpaaren auf nunmehr zehn Fahrtenpaare an den Wochenenden geben. Die wochentäglichen Fahrten bleiben dabei unverändert. Außerdem werden zwei neue 2-Stunden-Taktlinien geschaffen sowie eine bestehende Linie auf einen 2-Stunden-Takt aufgewertet. Dies sind neben der Linie 8760, Mölln-Nusse-Trittau die Linien 8730, Ratzeburg-Nusse-Sandesneben und 8790 Ratzeburg-Sterley-Zarrentin. 

Aber auch in den Städten Ratzeburg und Mölln wird sich der neue Verkehrsvertrag positiv auswirken. Denn obwohl für den innerörtlichen Verkehr eigentlich die Städte selbst verantwortlich sind, hat man sich auch im Nordosten des Kreises ähnlich wie in Lauenburg und Geesthacht zu einem Kooperationsmodell entschlossen: Der Kreis wird künftig den öffentlichen Personennahverkehr auch für die Städte Mölln und Ratzeburg organisieren, die Kosten dafür tragen die Städte aber weiterhin selbt. 

Ratzeburg profitiert dadurch von einer auf die Zugfahrtzeiten des Bahnhofs abgestimmten Taktung der Linie 8501. Durch die hinzukommende innerstädtische Linie 8502 sowie die bestehende Regionallinie 8790 erhält Ratzeburg dann einen 30-Minutentakt im innerörtlichen Nahverkehr. Bürgermeister Rainer Voß zeigte sich bei Vertragsunterzeichnung dankbar bei seinen Vertragspartnern, sowohl für die Zusammenarbeit als auch für den Umstand, dass der gmeinsam gegründete Verkehrsbetrieb RMVB für den Betrieb des Stadtverkehrs verantwortlich sein wird. Zur Bewerbung der neuen Stadtlinie denke er darüber nach, vielleicht einen Bürgermeisterstammtisch direkt im Bus durchzuführen. 

In Mölln wird sich sogar noch mehr in Sachen Busverkehr bewegen. Neben den unverändert angebotenen Linien 8511 und 8512 wird es mit dem Fahrplanwechsel gleich drei neue Linien geben. So wird die Linie 8513 das Stecknitzviertel und das Gewerbegebiet an der Ratzebruger Straße erschließen. Die Linie 8514 verbindet mit einem Kleinbus die Möllner Einrichtungen für Menschen mit körperlichen Einschränkungen mit dem Stadtzentrum. Das Fahrzeug ist entsprechend barrierefrei ausgestattet. Die neue Linie 8515 wird die bestehende Linie 8512 verstärken und das Hansaviertel noch besser an die Innenstadt anbinden. Möllns Bürgermeister Jan Wiegels freute sich insbesondere darüber, dass durch die Vergabe an die RMVB „regionale Arbeitsplätze gesichert werden können und die enge Kooperation mit der Stadt Ratzeburg weiter ausgebaut werden kann.“ 

Landrat Christoph Mager betonte in diesem Zusammenhang, dass das Vergaberecht eine Direktvergabe an die RMVB eröffnet habe, weil der Kreis Gesellschafter des Mutterunternehmens VHH ist. „Die Vergabe von Regional- und Stadtverkehr an einen zentralen Dienstleister ermöglicht einen breiten Einsatz des Fuhrparks und bietet damit Synergieeffekte für den Kreis und die Städte.“ so der Landrat. 

Im Rahmen der Vertragsunterzeichnung präsentierte die RMVB auch gleich drei neu beschaffte Fahrzeuge für die neuen Linien. Neben einem barrierefreien Omnibus mit WLAN und USB-Ladedosen an allen Sitzen, wurden auch zwei neue Kleinbusse vom Typ Mercedes Sprinter vorgestellt. Auch diese sind barrierefrei und mit USB und WLAN ausgestattet. „Diese Kleinbusse sind für uns Neuland. Aber in den teilweise sehr engen Innenstädten, haben wir mit unseren großen Fahrzeugen keine Chance.“ 

Das Thema Barrierefreiheit war bei der Vertragsunterzeichnung allen Parteien wichtig. Kreis-Verkehrsplaner Andrew Yomi wies darauf hin, dass der Kreis im kommenden Jahr wieder Regionalisierungsmittel für die barrierefreie Umrüstung von Haltestellen zur Verfügung stellen werde und hofft, dass die Mittel auch abgerufen werden. „Für das kommende Jahr liegen mir aus Mölln bereits Anträge vor“, so Yomi.