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Datum: 27.09.2016

Fachnachmittag der Frühen Hilfen

Rund 80 Fachkräfte und Interessierte folgten der Einladung des Kreises Herzogtum Lauenburg und des Johanniter-Krankenhauses Geesthacht zum Fachnachmittag im Rahmen der Frühen Hilfen am 14.09.2016. Trotz hochsommerlicher Temperaturen beschäftigten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konzentriert mit der Bedeutung der Bindungsbeziehung für die frühkindliche Beziehung und informierten sich über die Angebote im Rahmen der Frühen Hilfen auf dem Markt der Möglichkeiten.

Der Fachnachmittag dient der Qualifizierung von Fachkräften aus Medizin und Jugend- und Eingliederungshilfe, kann aber auch von allen Interessierten besucht werden. Ein weiteres Ziel ist die bessere Vernetzung aller Beteiligten des Programmes Frühe Hilfen. Das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein und die Bundesinitiative „Netzwerk Frühe Hilfen und Familienhebammen“ trugen zur Finanzierung des Fachnachmittages bei.

Bereits in der Begrüßung stimmten Rüdiger Jung, Fachbereichsleiter Jugend, Familie, Schulen und Soziales der Kreisverwaltung, und Dr. Klaus von Oertzen, Chefarzt der Frauenklinik im Johanniter-Krankenhaus Geesthacht, ins Thema ein. Rüdiger Jung wies auf einen Zusammenhang der Menschen in schwierigen Lebenslagen und dem gesunden Aufwachsen von Kindern hin. Als Chefarzt der Frauenklinik, zertifiziert als ‚Babyfreundliches Krankenhaus‘, ist es Dr. Klaus von Oertzen ein Anliegen, den Kindern mit ihren Bezugspersonen über die Zeit in der Klinik hinaus Unterstützungsangebote zu machen. Die zehn Schritte, die eine sichere Bindung in der Klinik unterstützen, wurden von Doreen Schulze, Leiterin der Wochenstation, dargestellt und ausgeführt.

Maßgeblich werden die Frühen Hilfen über das Landesprogramm „Schutzengel vor Ort“ und die Bundesinitiative „Netzwerk Frühe Hilfen und Familienhebammen“ unterstützt. Anja Reimers, Referentin für Familienpolitik und Frühe Hilfen im Ministerium für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein gab einen Überblick über die Frühen Hilfen in Schleswig-Holstein und erläuterte die Rahmenbedingungen beider Programme. Sie betonte die Freiwilligkeit der Angebote im Rahmen der Frühen Hilfen.

Ein weiterer Schwerpunkt waren die Vorträge von Bärbel Derksen, Dipl. Psychologin und derzeit Landeskoordinatorin Frühe Hilfen Brandenburg im Familienzentrum der Fachhochschule Potsdam. „Sichere Bindungen vermitteln Sicherheit und Vertrauen. Sicher gebundene Kinder besitzen Eigenschaften wie Selbstvertrauen, soziale Kompetenz, Konfliktfähigkeit und haben Spaß an Autonomie“, betonte Bärbel Derksen. Weiter machte sie darauf aufmerksam, wie feinfühliges Verhalten der Eltern diese sichere Bindung fördert. Sehr anschaulich und praxisorientiert waren die Videoaufzeichnungen von der Interaktion zwischen Säugling und Eltern, die sie unter Einbeziehung der Teilnehmenden analysierte.

Neben persönlicher Beratung und Information hatten die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, sich anhand der Präsentationen verschiedener Anbieter im Rahmen des Netzwerkes der Frühen Hilfen im Kreis Herzogtum Lauenburg zu informieren. Als ein wesentlicher Bestandteil der Netzwerkarbeit sind diese Präsentationen ein wichtiger Baustein des Fachnachmittages.

Im Kreis Herzogtum Lauenburg können sich Eltern von Kindern bis drei Jahre oder Schwangere an die Anlaufstelle Alpha wenden, wenn sie Fragen haben oder nicht mehr weiterkommen. Sowohl pädagogische als auch medizinische Fachkräfte beraten und zeigen die unterschiedlichen Beratungsangebote die sich in unserem Kreis befinden gebündelt auf.

Anette Bartsch leitet die Anlaufstelle Alpha Süd in Geesthacht und ist unter 04152-809871 zu erreichen: Ab 04.10.2016 übernimmt Kerstin Marmont die Anlaufstelle Alpha Nord. Sie ist dann unter Tel. 04542 858319 zu erreichen.