Inhalt
Datum: 16.06.2013

Fachkräfte der Jugendarbeit zu Gast in Tokat (Türkei)

Zehn Fachkräfte aus Jugendarbeit, Schule und Sozialarbeit der Stadt Lauenburg/Elbe und aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg, sind auf Einladung nach Tokat in die Türkei gereist, um Möglichkeiten eines Jugendaustausches zwischen türkischen und deutschen Jugendlichen zu prüfen.
 
Auf ihrer Informationsreise lernte die Gruppe zahlreiche Schulen, die Universität und verschiedene Einrichtungen kennen. Sie wurde vom Bürgermeister der Stadt empfangen und trafen mit Vertreterinnen und Vertretern des Jugendamtes, des Schulamtes, der Jugendarbeit und des Sports zusammen. In den persönlichen Gesprächen mit den Lehrkräften von verschiedenen Schulen ergaben sich gute Ansatzpunkte, um Jugend-, Schüler- und Fachkräfteaustausch auf den Weg zu bringen. Der Bürgermeister der Stadt Tokat Doc. Dr. Adnon Gicek unterstrich beim Empfang im Rathaus sein Interesse an einer Städtepartnerschaft.
 
„Ich bin überwältigt von der Gastfreundschaft, mit der uns die Menschen in Tokat empfangen haben“, beschreibt Matthias Beck, Jugendförderung im Kreis Herzogtum Lauenburg seine Eindrücke von der Begegnung. Ob die Schüler oder Lehrkräfte in den Schulen, die offiziellen Vertreter bei Empfängen oder die Menschen in der Öffentlichkeit, überall traf man auf viel Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit.
 
Die Stadt Tokat hat ca. 120.000 Einwohner und liegt in Anatolien an der historischen Seidenstraße. Sie ist Hauptstadt der Provinz Tokat mit einer Größe von ca. 9.500 km² und ca. 640.000 Einwohnern (zum Vergleich: Schleswig Holstein hat ca. 16.000 km² und 2,7 Mio Einwohner). Tokat ist Universitätsstadt und hat durch 16 weiterführende Schulen und Berufsschulen eine sehr junge Bevölkerung. 15 % der Einwohner sind Studenten und es leben 28.000 Schülerinnen und Schüler in der Stadt, die z.T. aus den umliegenden Orten kommen und in Schulwohnheimen untergebracht sind. Für den Besuch der sehr gut ausgestatteten Schulen, für die Wohnheime und für die Mittagsversorgung wird kein Eigenbeitrag erhoben.
 
„Wir möchten gerne deutsch-türkische Begegnungen auf den Ebenen von Jugendarbeit, Schulen und Fachkräften voranbringen. Wer den Alltag in der Türkei erlebt hat, bekommt eine andere Perspektive und entwickelt eine andere Haltung gegenüber den türkischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern in Deutschland“, versichert Friederike Betge, Jugendpflegerin in Lauenburg, auf deren Initiative hin dieser Fachkräfteaustausch zustande kam.
 
 Lauenburg ist eine von 21 Modellkommunen im Programm „Kommune goes international“, das von der Bundesfachstelle für internationale Jugendarbeit länderübergreifende Begegnungen fördern soll und zum nachhaltigen Aufbau internationaler Beziehungen in der Jugendarbeit dient.
 
„Wir sind mit vielen Ideen aus Tokat zurückgekommen und werden alles dafür tun, damit im Kreis ein reger Jugendaustausch entsteht“, unterstrich Marie Pfeiler, die beim Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg für die interkulturelle Öffnung zuständig ist. Die Gruppe plant die weiteren Maßnahmen in Lauenburg und im Kreisgebiet. Ihr Ziel besteht darin, einen beständigen Jugendaustausch mit verlässlichen Ansprechpartnern auf beiden Seiten und eine solide, dauerhafte Finanzierung aufzubauen.
 
Der Fachkräfteaustausch wurde durch finanzielle Unterstützung der Worlée-Stiftung, der Buhck-Stiftung sowie der Förderung durch Mittel des Kinder- und Jugendplans der Bundesregierung möglich.