Energiewende in der Kreisverwaltung schreitet voran
„Die Energiewende in der Kreisverwaltung schreitet voran“, dieses hob Frank Nossol, Energiemanager in der Verwaltung des Kreises Herzogtum Lauenburg heute, 23.09.2014, in einem Pressegespräch hervor.
Im April 2013 hatte der Ausschuss für Energie, Umwelt und Regionalentwicklung des Kreistages ein umfassendes Klimaschutzkonzept verabschiedet. Im Rahmen der Umsetzung dieses Konzeptes ist im Juli 2014 eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Kreishauses Barlachstraße in Ratzeburg in Betrieb genommen worden. „Auf einer Dachfläche von etwa 115 Quadratmetern wurde eine Anlage mit einer Spitzenleistung von 19,6 kW installiert. Der erwartete Jahresertrag von 17.500 kWh soll komplett im Kreishaus verbraucht werden. Die Investitionskosten beliefen sich auf etwa 42.800 €. Besucher des Kreishauses können sich im Erdgeschoss an einem Monitor über die Produktivität der Anlage informieren. Wir gehen davon aus, dass sich die Kosten in etwas mehr als zehn Jahren amortisiert haben“, so Nossol.
Drei weitere Photovoltaik-Anlagen wurden auf den kreiseigenen Liegenschaften Schule Steinfeld in Mölln, der Außenstelle des Kreisgesundheitsamtes in Geesthacht und auf dem Dienstgebäude des Fachdienstes Straßenverkehr in Elmenhorst-Lanken errichtet. Die Anlagen haben eine Spitzenleistung von jeweils 10 kW in Mölln und Geesthacht bzw. 18 kW in Elmenhorst Lanken. „Auch hier soll der erwartete Jahresertrag von insgesamt 34.000 kWh selbst verbraucht werden. Die Gesamtinvestitionen beliefen sich auf rund 69.000 € und werden sich ebenfalls in zehn bis elf Jahren amortisiert haben“, sagte Nossol.
Kernstück der neuen Energiepolitik des Kreises ist nach den Worten Nossols allerdings ein Blockheizkraftwerk (BHKW), das derzeit für circa 200.000 € im Keller des Kreishauses gebaut wird und Ende Oktober in Betrieb gehen soll. „Das BHKW mit einer thermischen Leistung von 212 kW und einer elektrischen Leistung von 140 kW wird die bisherige Heizungsanlage ergänzen sowie die 36 Jahre alten Notstromdiesel ersetzen. „Hier erwarten wir eine Jahreswärmeerzeugung von 750.000 kWh und einen Jahresstromertrag von ca. 500.000 kWh. Rechnerisch werden beide Anlagen im Kreishaus mehr Strom erzeugen als wir dort verbrauchen. Rein bilanziell gesehen ist das Kreishaus damit "stromautark". In der Praxis wird natürlich besonders im Sommer, wenn keine Heizung benötigt wird noch Strom hinzugekauft werden müssen, da die PV-Anlage den Strombedarf des Hauses allein nicht decken kann“, stellte der Energiemanager klar, „im Gegenzug werde aber der Überschuss während der Heizperiode in das Stromnetz der Vereinigten Stadtwerke eingespeist.“ Die Amortisationszeit für diese Investition beträgt nach der Aussage Nossols knapp unter vier Jahre. Außerdem werde in der Kreisfeuerwehrzentrale in Elmenhorst ein kleines BHKW mit 12 kW elektrischer und 24 kW thermischer Leistung eingebaut, Kosten 40.000 €, Inbetriebnahme ebenfalls Ende Oktober 2014.