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Datum: 04.10.2017

Brücken verbinden

In Rosenhagen wurde am Tag der Deutschen Einheit im Rahmen des 28. gemeinsamen Brückenfestes der ehemaligen Grenzdörfer Rosenhagen in Schleswig-Holstein und Dutzow in Mecklenburg-Vorpommern eine neue Informationsstele enthüllt. Die neue Stele informiert ab sofort Interessierte über die ehemalige innerdeutsche Grenze, ihre Bedeutung für die umliegenden Orte und die Geschichte der Brücke. Die Einwohnerinnen und Einwohner der ehemaligen Grenzdörfer schufen am 12. Mai 1990 durch das Errichten ihrer Brücke Tatsachen und nahmen die Wiedervereinigung damit zumindest für ihre Orte vorweg.

Initiiert wurde das Aufstellen der Stele durch den Heimatbund und Geschichtsverein Ratzeburg. Unter anderem mit Hilfe der Bundespolizei Ratzeburg hat der Geschichtsverein Informationen und Bilder zur ehemaligen Grenze sowie zu den Brückenbauarbeiten zusammengetragen. Der neue Standort in unmittelbarer Nähe zur Brücke wurde durch den Zweckverband Schaalsee-Landschaft zur Verfügung gestellt und die Ratzeburger „Bankdirektoren“ sowie die Freiwillige Feuerwehr hergerichtet.

Kreispräsident Meinhard Füllner dankte in seinem Grußwort den vielen ehrenamtlichen Helfern für ihr Engagement gegen das Vergessen. Auch den Zustand der Brücke ließ er nicht unerwähnt: „Im nächsten Jahr werden wir vor einer richtig schönen Brücke stehen, die Ausschreibungen für die Instandsetzungsarbeiten laufen bereits.“ Derzeit ist das Geländer der Brücke abgesperrt da es teilweise marode geworden ist.

Bereits im Herbst 2016 wurde eine erste Informationsstele am ehemaligen Grenzübergang bei Mustin eingeweiht. Diese wurde im Frühjahr 2017 um einen Tisch und zwei Bänke erweitert, das Ensemble jedoch kurz darauf teilweise entwendet. Meinhard Füllner kündigte an, dass der Kreis Herzogtum Lauenburg diesen Zustand im Oktober beheben werde und die Möbel wieder herrichten wolle. Dies sei dank Spenden des Geschichtsvereins und von Privatpersonen möglich.

Die mehr als einhundert anwesenden Gäste sangen zur Eröffnung gemeinsam das Mecklenburg- und das Schleswig-Holstein-Lied.

Im Anschluss begannen die Feierlichkeiten zum 28. Brückenfest. „Im Gegensatz zu manch anderen Veranstaltungen dieser Art, haben es die Einwohnerinnen und Einwohner der beiden Dörfer geschafft, diese Feier seit der Wiedervereinigung jedes Jahr durchzuführen“ so Meinhard Füllner.