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ASP-Suchhunde aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg müssen sich in Brandenburg beweisen

Für den vor kurzem bekannt gewordenen ASP-Seuchenfall in Brandenburg hat der Kreis Herzogtum Lauenburg eine Suchhunde-Staffel im Zuge der Amtshilfe entsendet. Nach jetzt vier Tagen intensiver Sucharbeit in Schilfgürteln und Sumpfgebieten konnte zwar die kürzliche Anwesenheit von Wildsauen bestätigt werden- Todfunde blieben jedoch bisher aus - ein aus seuchenhygienischer Sicht positiver Befund, da damit die Abgrenzung der Kernzone bestätigt wird und keine Erweiterung erfahren muss. Der Sucheinsatz wird noch bis zum heutigen Freitag dauern.

Die vier Teams unterstützen die Suche nach weiteren verendeten Wildschweinen in der Gefahrenzone, um eine Weiterverbreitung der äußerst infektiösen Krankheit zu verhindern. Sie hatten erst vor zwei Wochen ihre Prüfung für den ASP-Einsatz erfolgreich bestanden:

  • Jeanine Wagner mit Wolke (Weimaraner),
  • Sophia Reiter mit Mavi (Magyar Viszlar),
  • Arne Ernst mit Wicky (Kleine Münsterländerin) und
  • Henner Niemann mit Wilma (Spinone Italiano).

Die Prüfung wurde durch das Kreisveterinäramt, von zwei geschulten Hundeprüfern sowie unter Aufsicht des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein durchgeführt. Mit dem erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung sollen die Suchteams wichtige Aufgaben im Kampf gegen eine weitere Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest übernehmen. Der Kreis Herzogtum Lauenburg ist der waldreichste Kreis in Schleswig-Holstein und auch der Kreis mit der höchsten Schwarzwild-Population. Gemeinsam mit den ASP-Suchhunden im Kreis Segeberg stehen in Schleswig-Holstein insgesamt 21 Hunde für den Einsatz im Seuchenfall zur Verfügung.

Die ebenso virulente wie hochinfektiöse Seuche der Afrikanischen Schweinepest (ASP) stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Wild- und Hausschweinbestände dar und beschäftigt sowohl Jägerschaft, wie auch Schweinehalter

Mit dem Vormarsch der Seuche über das Baltikum nach Polen und kürzlich mit dem ersten ASP-Fall in Brandenburg ist die Jägerschaft alamiert. Das Virus der hoch ansteckenden Infektionskrankheit ist lange überlebensfähig und leicht übertragbar. Für Wild- und Hausschweine verläuft die Infektion mit ASP tödlich, eine Gefahr für den Menschen besteht hingegen nicht.

Die erfolgreiche Ausbildung der ASP Suchunde-Staffel in den Kreisforsten leitete das Team 28 Pfoten. Die Ausbilder hatten 2019 als Pilotprojekt in Schleswig-Holstein die erste Suchhunde-Ausbildung gemeinsam mit der Jägerschaft im Kreis Segeberg erfolgreich gestartet.

Hintergrund

 

Die Afrikanische Schweinepest ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, von der Haus- und Wildschweine betroffen sind. Die Übertragung erfolgt durch einen direkten Kontakt mit infizierten Tieren, die Aufnahme von Speiseabfällen oder Schweinefleischerzeugnissen bzw. -zubereitungen sowie andere indirekte Übertragungswege (Fahrzeuge, kontaminierte Ausrüstungsgegenstände einschließlich Jagdausrüstung, landwirtschaftlich genutzte Geräte und Maschinen, Kleidung). Der Kontakt mit Blut ist der effizienteste Übertragungsweg. ASP ist nicht zwischen Tier und Mensch übertragbar und daher für den Menschen ungefährlich.

Angesichts des aktuellen ASP-Seuchenverlaufes in Europa ist insbesondere die Jägerschaft aufgefordert, ein vermehrtes Auftreten von Fallwild (Schwarzwild) der zuständigen Behörde zu melden und geeignete Proben (v. a. Blut, Lymphknoten, Milz, Lunge) amtlich abklären zu lassen.

Für den Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest unter Wildschweinen in Deutschland hat das Friedrich-Löffler-Institut Empfehlungen für Maßnahmen vorgelegt: https://www.fli.de/de/aktuelles/tierseuchengeschehen/afrikanische-schweinepest/